Montag, 30. Mai 2016

Tortuguero - Das Venedig Costa Ricas

Nein, mit der Stadt Venedig hat Tortuguero nun wirklich nicht viel gemein, nur mit der Art der Fortbewegung hält man es gleich - am besten per Boot. Von San Jose aus ist die günstigste Option der Anreise die Bus - Bus - Boot Variante (5h in Summe). Bei einem Preis von insgesamt knapp 8 Euro auch unsere erste Wahl. Mit eben diesem Boot geht es dann das letzte Stück der Reise durch die Wasserwege des Nationalparks Tortuguero, den man nur so oder per Flugzeug erreichen kann. Der Ort hat keine Straßen zur Außenwelt, ja nicht mal Autos gibt es dort. Warum also verirren sich so viele Touris an diesen entlegenen Ort, der zwar an der Küste liegt, aber an dem man nicht einmal baden darf (wegen der starken Unterströmung)? Der Name lässt es schon vermuten, es sind die Schildkröten, die an diesem Strandabschnitt ihre Eier legen und wo dann die Kleinen irgendwann das Licht der Welt erblicken.
Obwohl wir in der Saison dafür waren, haben sich die Panzerträger nicht blicken lassen, alles lässt sich eben doch nicht planen. Aber der Nationalpark ist auch sonst eine Reise wert, es bietet sich an die Wasserwege per Kanu entlang zu paddeln und auf diese Art die Natur zu entdecken.

Da führt keine Straße hin

Genau das haben wir auch gemacht - 5.30  morgens, als die Tiere erwachten und es noch nicht zu heiß war, sind wir los und wurden nicht enttäuscht.

Unser Guide kommt natürlich mit dem Kanu

Paddeln müssen auch wir
Haha - da haben wir doch noch eine gefunden

Achtung der Kaiman hat auch scharfe Zähne

Unsere Abreise erfolgte auch auf dem klassichen Weg. Mit unserem alteingesessenen Kaptitän sind wir mit einem etwas schnelleren Boot 4h in Richtung Süden gefahren, immer den Wasserwegen entlang bis zum Hafen von Moin. Warum? Um im Ferienort unserer Wahl einzutreffen - Puerto Viejo. Aber davon mehr im nächsten Post.

Der lässt nichts anbrennen - Fahrt nach Moin
Unsere Spuren im Sand

Abschied nehmen von Tortuguero




Pura Vida,
Karo & Nico

Mittwoch, 25. Mai 2016

Arenal und drum herum

Wir haben es mal wieder geschafft und sind zurueck in San Jose, von wo wir morgen zur Karibikseite aufbrechen werden. Unseren treuen Freund mussten wir leider wieder abgeben.


Unser Allradmonster - Der Daihatsu BeGo
                                                                 
hier drueber. 
Damit sind wir hier durch und auch..


Eins ist sicher, wir sind nun auf jeden Fall noch bessere Autofahrer und was wir sonst noch gemacht haben, lest selbst!


Tag 1:  Anfahrt nach La Fortuna

Der Verkehr in San Jose und die Fahrweise im Allgemeinen ist natuerlich nicht so geordnet wie gewohnt (man ueberholt gerne links oder rechts), aber auch noch lange nicht so chaotisch wie wir es schon erlebt haben. Mit Karo als Navigator haben wir unser Ziel also problemlos erreicht, haben das Hausschwein begruesst und im Hostel eingecheckt. 


Der Name Arenal wurde hier gleich zweimal vergeben, zum einen als Name fuer den See und zum anderen fuer den Vulkan. Dieser gehoert zu den aktivsten der Erde, der letzte schwere Ausbruch liegt zwar schon ein bisschen zurueck und war im Jahre 1968, aber bis vor ein paar Jahren konnte man abends immer mal wieder ein bisschen Lava und kleine Ausbrueche beobachten. 



Tag 2:  Regen, Regen und noch mehr Regen

Es kam uns so vor als muss La Fortuna der traurigste Ort auf Erden sein, so viel Regen kam herab und es hoerte einfach nicht auf. Aber nicht etwa Regen, wie man ihn in Deutschland kennt... Vielmehr unterscheidet man hier zwischen kraeftigem Regen, richtig starkem Regen und massivstem Starkregen. Letzterer fuehlst sich dabei in etwa so an, als ob ein Swimmingpool ueber dem Kopf ausgeschuettet wuerde. Der Tag fiel also buchstaeblich ins Wasser, wir haben nicht einmal unseren Spaziergang bis zum Wasserfall geschafft und wir ahnten nichts Gutes fuer die darauffolgenden Tage, denn dieser Regen verschluckte einfach alles. 
Obwohl es auch in La Fortuna immer um die 25 Grad warm ist, tat uns am Abend das heisse Bad in den Thermalquellen gut und wir schauten nach vorne. 


Nur der fand den Regen gut - Blue Jeans Frosch


Tag 3:  Die Umrundung des Arenalsees - Offroad unterwegs 


Man liest ja gerne mal, was Andere so in ihrem Urlaub gemacht haben und daher wussten wir (also besser gesagt Karo), dass man irgendwie den See umrunden kann. Auf Google sah das Ganze auch moeglich aus - aus einer gelben Strasse wurde irgendwann mal eine weiss eingezeichnete, aber was sollte das schon bedeuten?
So fuhren wir los, freuten uns dem Regen entflohen zu sein und kurvten den See entlang. Die Orte am See sind nicht wirklich der Rede wert, denn Baden kann man dort nicht wirklich, fast alle Zugaenge sind privatisiert und man kommt gar nicht erst bis zum Wasser. Irgendwann mussten wir die Hauptstrasse dann mal verlassen und wagten uns zum ersten Mal auf die Schotterpiste. 
Die Schlagloecher wurden groesser, die Anstiege steiler und wir waren stolz auf unseren Allrader. 
Den See und den Vulkan hatten wir gut im Blick und genossen die ansonsten ruhige Fahrt. 

Naja, bis dahin ruhige Farht, die etwas in die Jahre gekommene Bruecke habt ihr ja schon eingangs gesehen und auch eine kleine Flussdurchquerung - aber es kam noch dicker.

Die Fluesse wurden immer breiter und....
auch tiefer.
Ein bisschen mulmig war uns ja schon zu Mute, aber mit dem ruhigen Gewissen das Komplettpaket in Sachen Autoversicherung gebucht zu haben, sind wir durchgekommen.

Fast wieder in La Fortuna angekommen, nutzten wir das schoene Wetter, um am Vulkan durch die erkalteten Lavafelder von 1968 zu wandern.

Zu nah sollte man auch nicht herangehen....der ist aktiv! 

So waechst uebrigens Ananas
Vor 48 Jahren war das nicht so gemuetlich.


Tag 4:  Der Tenorio Nationalpark mit dem Rio Celeste


Noch knapp 2h weiter nordwestlich gelegen sind die naechsten Vulkane zu finden: im Tenorio Nationalpark. Das Hauptziel der Reise waren allerdings nicht die Vulkane, sondern das Phaenomen, das diese moeglich machen, den Rio Celeste. 
Zwei bis dahin natuerlich aussehende Fluesse treffen dabei aufeinander und die in ihnen geloesten Verbindungen geben dem Wasser durch eine chemische Reaktion eine unfassbar blaue Farbe. 
Auf der Suche nach der Quelle wanderten wir also durch den Park, diesmal in geliehenen Gummistiefeln, die ihr Geld wert waren. 

An den Wasserfaellen entlang bis zur..


... blauen Lagune und weiter...



...durch den Schlamm...

Ich komm hier nicht mehr raus...
und wenn schon!?! 


...an gut getarnten Tierchen vorbei in Richtung...



Kaum zu sehen.


..der Quelle des `blauen Wunders`.

Magie!


Tag 5:  Baden im La Fortuna Wasserfall und Entspannung im Hostel

Eigentlich wollten wir den Tag schon auf dem Rueckweg in Richtung San Jose sein, um uns den Krater des Poas, eines weiteren Vulkans, anzusehen. Da dort allerdings viel gebaut wird und der Park momentan nicht viel hergibt, entschieden wir uns noch einen Tag in der Gegend zu bleiben. 

Zum ersten Mal kam schon morgens die Sonne heraus und wir dachten zeitgleich, nun aber los zum Wasserfall, den wir an Tag 1 nicht geschafft hatten. Wir kamen genau richtig, das Wetter war traumhaft und die Anlage noch recht leer, sodass wir zunaechst sogar alleine im Becken des 70m hohen Wasserfalls baden konnten.

Nach dieser Erfrischung brachen wir zu unserer neuen Unterkunft auf, von der wir vor einer Woche in Samara gehoert hatten, eine riesige Plantage mit angeschlossenem Hostel.
Ein bisschen oberhalb des See gelegen, mit direkten Blick auf den Vulkan, erstreckt sich die Anlage mit mehr als 20 Hektar. Als wir dort gemuetlich im Pool lagen und feststellten, dass man es dort wirklich gut aushalten kann, kam der Besitzer auf uns zu, mein Namensvetter Nico, der sich vor knapp 8 Jahren dazu entschieden hatte dieses Hostel zu eroeffnen und nebenbei mehr als 3000 Obstbaeume bei sich im `Garten` stehen hat, alle selbst gepflanzt.
Wir hatten ein Zelt fuer die Nacht und nach dem Abendessen mit Zutaten der Farm gingen wir entspannt schlafen. 


In Ruhe geniessen.
So hoch ist der!!! 


Rundumblick vom Hostel - Pool bei aufziehendem Regen


Unsere Behausung fuer die Nacht


Wir melden uns, 
Pura Vida,
Karo und Nico

Donnerstag, 19. Mai 2016

Monteverde - Unsere Tage im Nebelwald

Von Samara ging es schnell und einfach nach Santa Elena (Monteverde)  mit dem Shuttle, sodass wir uns schon kurz vor dem Mittag die 1000 Hoehenmeter hochschlaengelten um im kleinen Dorf Santa Elena anzukommen.
Haetten die Touristen nicht irgendwann diesen Ort fuer sich entdeckt, wuerde man sich hier wohl nicht hinverirren. So gibt es aber unzaehlige Hostels und Agenturen um die Region rund um den Nebelwald (Cloudforest) zu erkunden.

Tag 1: Nachtwanderung durch den Dschungel

Was trifft man doch nicht fuer nette Tierchen so abends im Wald. Gleich als erstes 2 Skorpione beim Abendessen, danach ein paar kleine farbenfrohe Froesche und schon nach 15min eine possierliche flauschige Tarantel.
Alle Versuche sie in Karos Kapuze aus dem Wald zu schmuggeln gingen leider schief.
Danach wurde es etwas ruhiger und wir haben ein paar Tukane und andere Voegel beim Schlafen beobachtet. Man sollte jedoch durchaus die Augen offen halten und nicht jeden Ast bedenkenlos zur Seite schieben, denn ab und an, in unserem Fall 3 mal, findet sich auf einem dieser Aeste eine gruene Baumviper auf Beutefang. So nett sie auch anzusehen sind aus der Ferne, man moechte nicht gebissen werden. Zum Abschluss der Tour haben wir noch dem 2-Finger Faultier gute Nacht gesagt.


Sooooo flauschig!!!
2 - Finger - Faultier

Achtung - giftig







































Tag 2: Schmetterlingsgarten und Erholung für Leib und Seele

Wir ließen es getrost mal ruhig angehen, sind zum Schmetterlingsgarten gewandert und haben dort nicht nur die vielen bunten Falter gesehen, sondern obendrein noch andere nette Kollegen kennengelernt, wie Stabschrecke, Herkuleskäfer und viele mehr.
Den Rest des Tages haben wir damit verbracht unsere weiteren Touren zu buchen/oranisieren, waren einkaufen, haben gekocht und in der Hängematte entspannt.

Ganz still....
...und ruhig

                                                                                 
10 - Finger - Faultier
Wie zu Hause mit Nutella gefüllt
                   






















3 - Gänge werden es wohl nicht in der Küche

Tag 3: Adrenalin pur.... bei guter Aussicht


Was bei einem Ausflug nach Monteverde nicht fehlen darf ist eine Zip - Lining Tour. Das Prinzip ist ganz einfach: 2 beliebig weit entfernte und ebenso beliebig hohe Bäume sind mit einem abschüssig gespannten Drahtseil verbunden, man hängt sich mit seiner Ausrüstung ein und den Rest erledigt die Schwerkraft. Insgesamt 15 Abschnitte haben wir so gemeistert, der letzte war 1km lang, 50m hoch und 80kmh schnell....Spaß pur und die schnellste Art den Wald zu erkunden. Da machen selbst die Affen große Augen.

Die Furchtlosen


Nicht so schnellllll.....
So macht man das!
























Danach machten wir noch eine Wanderung über insgesamt 13 Hängebrücken, wobei wir den Wald noch einmal ganz in Ruhe von oben beobachten und schöne Ausblicke genießen konnten.

                                                                 
Schwindelfrei?
Klaro!




































Tag 4 & 5: Die Nationalparks "Monteverde" und "Curi Cancha"

Ja was ist denn nun der Unterschied zwischen einem Regenwald und dem Nebelwald werden einige fragen und wir können es doch nicht erklären. Man braucht wohl in erster Linie einen hohen Berg in nicht ganz so kaltem Klima, an dem sich die vom Meer kommenden Luftmassen abkühlen können. Das Ergebnis ist viel Regen und häufiger Nebel.
Ich hatte bei unseren Touren, einmal mit Guide und einmal ohne, ständig die Melodie von Indiana Jones im Ohr und so kamen wir uns auch vor, wie 2 Schatzjäger die sich ihren Weg durch den verwachsenen Wald bahnen.
Einen Jaguar haben wir dabei leider nicht zu Gesicht bekommen und auch sonst ist es schwer im dichten Grün auf Grün der Blätter Tiere zu beobachten, aber ein paar Käfer, Vögel, eine Schlange und natürlich Schmetterlinge haben sich dann doch gezeigt.
Aber die Atmosphäre aus Tiergeräuschen und dem durchziehenden Nebel macht den Wald einzigartig und man hat immer das Gefühl noch etwas entdecken zu können.

                                                                     
Unser Guide bei der Arbeit
Gut ausgerüstet





Schatzjäger



Der seltene Quetzal, Nationalvogel Guatemalas und Namensgeber der dortigen Währung


Für uns geht es morgen weiter in Richtung Vulkane,
Pura Vida,
Karo und Nico


Samstag, 14. Mai 2016

Samara - Idylle an der Pazifkkueste

1. San Jose nach Samara - oder 5h Sauna ohne Aufguss

Wir hatten uns entschiedenen das Budget zu schonen und den oeffentlichen Bus zu nehmen, dass der statt der angegeben 4h etwas mehr als 5h brauchen wuerde, war uns ja klar. Das die Klimaanlage tuerkisch sein wuerde (offene Fenster), war uns noch nicht so recht bewusst.
Positiv gesagt, wir haben auf der Fahrt nicht gefroren.


2. Samara

Was ist Samara, oder vielleicht zuerst, was ist es alles nicht. Es ist nicht Alles super neu, oder super modern, nicht alles schick und nicht jede Ecke sauber. Es gibt keine riesigen Hotelanlagen, nicht jeden Abend Parties und keine 4 Sterne Restaurants. Aber das braucht es auch alles nicht, es ist ein ruhiger Ort, an dem keiner so recht ausschaut als haette er Stress, es gibt viele kleine Laeden, einen Bio Laden, niedliche Imbissbuden (Sodas), bei denen man nie so genau weiss, wann sie aufmachen und wann wieder zu. Und, ja, Strand gibt es auch noch, so weit das Auge reicht und wenn man am Ende des einen Strandes um die  Ecke schaut, dann ist dort der Naechste.

Was dieses Dorf, (Doerfchen?) aber wirklich ausmacht ist die Atmosphaere und die entspannten Menschen. Da sind zum Beispiel Piero, der Schweizer, dem das Hostel gehoert in dem wir sind, und der bereits seit 10 Jahren in Costa Rica lebt. Heute ist der Thomas aus Deutschland hier angekommen, der nach 18 Jahren seinen Job gekuendigt hat und nun seit 7 Wochen durchs Land tourt und uns schon den ein oder anderen Tipp gegeben hat. Oder Flavio aus Frankreich, der seit ein paar Wochen hier wohnt und manchmal eine Stunde bis zum Surfen braucht, (es sind keine 100m von hier zum Strnd), weil er so oft anhaelt um sich zu unterhalten oder auf ein Bier eingeladen wird.

Wir haben uns diesem Rhythmus angespasst und einfach mal nichts gemacht und doch so vieles. Am Strand waren wir, haben gelesen, die naechsten Ziele geplant, sind einkaufen gegangen und haben am Abend gemeinsam gegrillt.

Fuer uns geht es morgen in Richtung Hochland, wo wir vielleicht ein bisschen Abkuehlung finden werden. Schoene Pfingsten, euch allen.
Pura Vida, Karo und Nico


Lecker Sachen vom Grill



Abkuehlung im Hostel - Pool

Der "alte" Mann und das Meer

Pura Vida!