Samstag, 27. August 2016

Dem Himmel so nah - 4 Tage am Chimborazo

Der Quilotoa Loop war sowas wie eine Trainingseinheit als Vorbereitung fuer unsere eigentliche Vulkantour. Gut erholt ging es von Baños nach Riobamba, um von dort am naechsten Tag zu starten.
Unser Tourenplan sah insgesamt 4 Tage vor, 2 Naechte wollten wir im Zelt uebernachten und eine in einer Berghuette. Von 3300 m.H. im kleinen Ort Tisaleo sollte es nach und nach, zwischen dem Chimborazo (hoechster Berg Ecuadors) und seinem kleinen Bruder dem Carihuairazo, auf schliesslich 4800 m.H gehen. So war zumindest der Plan. 

Tag 1: Tisaleo zum ersten Zeltlager (3300m auf 3850m)

Der Tag startete mit einem reichhaltigen Fruehstueck, denn wir hatten ja einiges vor. Um 9.00 Uhr wurden wir abgeholt und zum Tourenbuero gefahren. Um unsere Kleidung und das Essen fuer die naechten Tage zu transportieren, brauchten wir natuerlich diesmal Hilfe. So verstauten wir alles in Plastiksaecken und luden es in den Jeep ein, welcher uns und unseren Guide Raul in Tisaleo absetzte. Wir starteten also nur mit unserem Tagesrucksack und das Gepaeck ging weiter im Jeep mit. 
Zunaechst schlaengelten wir uns einen Bergpfad nach oben um spaeter ein Tal mit unseren Gummistiefeln zu durchqueren.

Da ist auch schon der erste kleine Vulkankrater zu sehen.
Im Schatten des Carihuairazo machten wir Mittagspause und konnten den Gipfel (5018m) immer Mal durch die Wolkendecke erkennen. Weiter ging es durch das Paramo (Vegetationsform in den Anden zwischen 3200m und 4800m Hoehe) und wir entdeckten zum ersten Mal den Chimborazo.

Paramo - Bodendecker, Flechten, Moose und dicke Graeser. 
Noch ziert sich der Chimborazo ein bisschen. 
Nach diesem Fotostopp ging es ins Tal in Richtung Zeltlager. Auf einmal entdeckten wir ein kleines und ein grosses Zelt, sowie drei Pferde. Als wir schliesslich dort ankamen, erkannten auch wir, wieviel es doch braucht um 4 Tage abseits der Zivilisation unterwegs zu sein. Unsere Gruppe bestand nun nicht mehr nur aus uns und dem Guide, sondern aus 3 Pferden und 3 weiteren Ecuadorianern. Hoch erfreut, dass alles schon aufgebaut war, ruhten wir uns in unserem Zelt aus und warteten auf das Abendessen, bevor uns die erste Nacht im Zelt bevorstand.

Alles schon aufgebaut!!
Hoffentlich halten die auch wirklich warm. 
Ein bisschen Romantik.
Tag 2: Planaenderung

Die Nacht war so wie man sie sich im Zelt nur wuenschen kann, regnerisch und windig. Eingepackt wie zwei Michelinmaennchen wachten wir zu leichtem Nieselregen auf. Nach dem Fruehstueck hatten wir eine kleine Regenpause und verpackten schnell alles, um es auf die Pferde zu laden.



So zog unsere Kolonne los. Gerade als wir dachten dem Regen entflohen zu sein, verdunkelte sich der Himmel und es ging richtig los. Mit Gummistiefeln und Regenponchos versuchten wir den Elementen zu trotzen, aber es war weit weg von angenehm.



Von der Landschaft um uns herum war nicht viel zu erkennen und Pause wollte ohnehin keiner machen, sodass wir gegen Mittag schon das zweite Zeltlager erreichten. Diesmal war natuerlich noch nichts aufgebaut und die Vorstellung, nun im Regen die Zelte zu errichten, um dann darin auf den naechsten Tag zu warten, senkte unsere Laune betraechtlich. Da standen wir allesamt wortwoertlich im Regen und entschieden einfach weiterzugehen. Anstatt die Nacht im Zelt zu verbringen wollten wir schon an disem Tag zur Berghuette, in welcher wir ja tags darauf schlafen wollten. Wenigstens ein festes Dach ueber dem Kopf zu haben hellte unsere Stimmung schon auf und mit jedem Schritt wurde auch das Wetter besser. Anstrengend war es natuerlich dennoch, das Programm von 2 Tagen in einen zu stopfen. Als aber auf einmal der Himmel blau wurde und wir den Chimborazo mit all seinen 4 Gipfeln (der hoechste 6268m) voll bestaunen konnten, trat die Erschoepfung in den Hintergrund.


Nach mehr als 18km, etlichen Hoehenmetern und knapp 9h Wanderung kamen wir endlich an unserer Huette auf 4279m an. Hungrig wie die Loewen verspeisten wir das Abendessen und hofften dem Regen endgueltig entflohen zu sein.

Warme und trockene Socken sind das A und O. 
 Tag3: Zwischen den Gipfeln

Unsere eigentliche Planung war ja nun bereits ueber den Haufen geworfen und so konnten wir individuell planen. Der Tag versprach sonnig zu werden und so beschlossen wir einfach eine Tagestour von der Huette aus zu den Lagunen des Chimborazo zu machen. Mutterseelenallein, aber stets von Vikunjas argwoehnisch beobachtet, stiefelten wir durchs wunderschoene Paramo. 

Die sind sooo flauschig!!
Vikunjas sind an diese Hoehe perfekt angepasst und so ist es nicht verwunderlich, dass sie ein waermendes Fell brauchen. Wie gut dieses Fell ist - hier was Wikipedia dazu hat: "Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt. Zu Weihnachten 2010 bot das Modeunternehmen Falke Pullover aus Vikunjawolle für rund 2400 Euro an und Strümpfe für 860 Euro das Paar."

Naja, nicht alle kommen durch.
So sonnig wie der Tag war, konnten wir nicht nur den Chimborazo und Carihuairazo bestaunen, sondern sogar etliche andere Gipfel in der Ferne erkennen, wie den Cotopaxi (5897m), Altar (5319m) und den Tungurahua (5023m). 

Der Carihuairazo 
Der Weg nach oben ist oft steinig.

Nachdem Mittagessen an den in 4900 m.H gelegenen Lagunen ging es wieder zurueck in Richtung Huette, aber natuerlich nicht ohne eine ausgebiege Siesta in der Sonne.


Es waere schoen, wenn der Koerper die Waerme des Tages auch fuer die kalten Naechte speichern koennte, aber dem ist leider nicht so. Nach dem Abendessen mit heisser Suppe und viel Tee mussten wir dennoch einige Lagen Kleidung anziehen und uns so in den Schlafsack rollen. Selbst die kleine Elektroheizung vermochte es nicht unser Zimmer auf mehr als gefuehlte 5 Grad zu erwaermen. 

Tag 4: Abschied vom Chimborazo

Wir hatten insgesamt mal wieder mehr Glueck als Verstand was das Wetter anging. Der Regen am zweiten Tag verhalf uns zu einer noch umfangreicheren Tour und von Tag zu Tag wurde es sonniger.

Abschied nehmen von unserer Berghuette. 
Der letzte Tag war wirklich wolkenlos. Selbst den mehr als 150km entfernten Cotopaxi konnten wir voll und ganz in der Ferne bewundern. Da wir nun schon so gut wie alles gesehen hatten, entschieden wir uns fuer eine kleine Tour zum Haupteingang des Chimborazo. Dieser ist gut mit dem Auto zu erreichen und somit perfekt fuer einen Tagesausflug fuer die meisten lauffaulen Touristen. Wenn man nicht von einer der beiden Berghuetten dort den kompletten Aufstieg wagen moechte, kann man eine kurze Wanderung in Richtung Gipfel unternehmen. Wir sind schliesslich einer der Gipfelrouten bis auf 5350m.H gefolgt um einen letzten Blick auf den Gletscher zu werfen, bevor wir leider den Rueckweg antreten mussten.

5350 Meter!!!
Fazit:

Ja, es war manchmal kaelter als wir es uns gewuenscht haetten. Ja, es war auch sehr anstrengend. Und ja, fuer diesen Preis haetten wir auch gut eine Woche Urlaub auf Mallorca machen koennen. ABER es hat sich voll gelohnt!!! Wir hatten bessere Ausblicke als wir uns haetten erhoffen koennen, einen super Guide und sind 3 Tage nahezu alleine durch diese schoene Berglandschaft gelaufen. Wir wuerden es jederzeit wieder so machen, aber nun muessen wir uns erstmal erholen - einmal mehr in Baños!

Liebe Gruesse, 
Karo & Nico



Donnerstag, 25. August 2016

Baños - Einfach mal die Seele baumeln lassen

Okay, soviel vorweg, Baños (auch Heilbad uebersetzt) ist kein wirklicher Kurort, selbst wenn es diesen Status in Ecuador gaebe. Der Ort an sich ist nicht einmal besonders schoen, da es keine huebsche Altstadt gibt oder ein paar Haeuser im Kolonialstil. Aber Baños profitiert von seiner Lage. In einem ruhigen Tal gelegen und umgeben von aktiven Vulkanen, haben sich etliche Wellness & Spa Hotels etabliert, die sich die Thermalquellen zunutze machen. Dazu gibt es auch unzaehlige guenstige Hostels und eine erstaunlich gute Auswahl an Restaurants, welche alle fusslaeufig zu erreichen sind. Kurzum, man kann sich durchaus wohlfuehlen, ein bisschen entspannen und nebenbei die naechsten Abenteuer planen.

Einmal der Blick von oben ins Tal. 

Hier eine Auswahl an Dingen, die wir so beim Nichtstun doch noch gemacht haben.

1. Tour zu den Wasserfaellen entlang des Tals


Sooo viel Wasser!


2. Ein wenig Schaukeln gehen


Schaukel an der Casa del Arbol.

3. Ecuadrianische Spezialitaeten essen


Lecker - was ist das wohl...
Cuy - oder auch Riesenmeerschwein. 





Ist uebrigens wirklich gut, wie eine Kombination aus Kaninchen und Ente. Gab es schon in Peru an jeder Strassenecke, aber diesmal haben wir uns auch getraut.

4. Einen Wellness-Tag machen


Inklusive schicker Badekappe.

5. Billard spielen im Hostel


Hoch konzentriert!

Gut erholt zogen wir voller Energie weiter!

Liebe Gruesse,
Karo & Nico

Donnerstag, 18. August 2016

Der Quilotoa-Loop

Von Cuneca nahmen wir den Bus Richtung Norden um nach Latacunga zu gelangen. Man kann dabei entweder die schöne Landschaft im Vorbeifahren genießen oder jede Kurve verfluchen - nach 8h kamen wir jedenfalls an. Latacunga ist, obwohl in unmittelbarer Nähe zum Cotopaxi Nationalpark gelegen, nicht wirklich schön. Die meisten, so wie wir, legen dort nur einen kleinen Zwischenstopp ein und brechen danach zu einer Tour auf.

Quilotoa ist der Name eines Vulkankraters und des sich darin befindenden Kratersees, welcher im National Las Llinizas liegt. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob es Fluch oder Segen ist, dass man heute schon alles im Voraus recherchieren kann. Auf der einen Seite hat man schon eine gewisse Vostellung und kann sich das Beste aussuchen, aber irgendwie kommt man sich auch so vor, als würde man alles nur nachmachen. Seit einiger Zeit erfreuen sich Wanderungen auf dem Quilotoa-Rundweg (=Loop) zumindest grosser Beliebtheit bei Reisenden. Zum einen kann man gefuehrte Touren unternehmen oder wie wir eben einfach selbst aufbrechen und durch die Anden wandern. Mittlerweile haben sich auch ein paar nette Hostels an den Wegpunkten angesiedelt, die einen gut versorgen, sowie Hinweise geben.
Start und Ende der Runde ist Latacunga, dazwischen liegen mindestens 3 Tageswanderungen von Bergdorf zu Bergdorf und so ist man insgesamt meist 4 Tage und 3 Nächte unterwegs. 

Tag 1: Latacunga - Sigchos - Insinlivi (2900m.H. auf 2950m.H)
Was komisch klingt ist die Reihenfolge der Ortsnamen am ersten Tag. Mit dem Bus ging es um 10 Uhr von Latacunga nach Sigchos, um dort mit dem Wandern anzufangen. Bewaffnet mit einer Art Wegbeschreibung vom Hostel zogen wir also los. Der Anfang war schnell gefunden und das erste Stück ging stets bergab ins Tal hinein.



Erst als wir das Tal verlassen sollten, um mit dem Aufstieg zu beginnen, war unsere Beschreibung nicht wirklich präzise. Als wir also im Hof von einem der Bauern standen und vom Hund angeknurrt wurden, entschieden wir uns umzudrehen und uns neu zu orientieren.



Wo geht´s doch gleich lang?
Schließlich fanden wir den Pfad und stießen nach etlichen Höhenmetern auf die Straße Richtung Sigchos. Begleitet von einer alten Frau, ihrer Tochter, 4 Schafen, einem Schwein und einem Hund liefen wir die letzten Meter in den kleinen Ort. 
Kaum um die Ecke erblickten wir unser Hostel und wir fühlten uns wie auf einer bayerischen Berghütte. Empfangen von zwei oesterreichischen Voluntären bekamen wir unser kleines Zimmer und erholten uns vom ersten Tag und den 5h Wanderung.
Alle Hostels auf der Runde bieten Halbpension an, damit man abends nach dem langen Tag die Batterien auffüllen kann und morgens gut gestaerkt loszieht.
Punkt 19 Uhr versammelten sich also alle hungrigen Gäste im Speiseraum. Wir saßen am deutschen Tisch zusammen mit zwei Lehrerpaaren aus Bayern auf gemeinsamer Urlaubsreise und fühlten uns in die Alpen versetzt.

Der Bick vom Llulla Llama Hostel.
Tag 2: Insinlivi - Chugchilan (2950m.H auf 3000m.H)
Morgens herrschte schon rege Betriebsamkeit, da die meisten natürlich zur nächsten Etappe aufbrechen wollten. Wir schafften als Erste den Aufbruch, aber eine andere Gruppe stand ebenfalls in den Startlöchern. Wir folgten wieder den Wegweisern ins Tal, bevor wir eine Weile am Fluss entlangliefen. Wie schon am Tag zuvor war die letzte Hürde der Aufstieg aus dem Tal. Diesmal hatten wir allerdings mit dem sandigen Untergrund zu kämpfen, welcher jeden Schritt doppelt schwer machte. Endlich oben angekommen konnten wir den Ausblick genießen. Allerdings war weit und breit nichts von der anderen Gruppe zu sehen und wir wunderten uns, wo sie wohl abgeblieben sein mochten.





Das letzte Stück war dann leider nicht mehr sonderlich spannend, zog sich aber, leicht bergauf, ganz schön hin. Nach der wohl verdienten Dusche im Hostel, um den ganzen Staub los zu werden, und ein bisschen Ruhe, hörten wir bekannte Stimmen. Die anderen waren angekommen und wie sich herausstellte, hatten sie sich schon nach wenigen Metern für den falschen Weg entschieden und etliche Extrameter zurueckgelegt. Den Abend verbrachten wir dann zusammen mit Tischtennis, Tischkicker und Billiard und entschieden uns am naechsten Tag gemeinsam loszuziehen.

Tag 3: Chugchilan - Quilotoa (3000m.H auf 3900m.H)
Das Highlight hatten wir uns fürs Ende aufgehoben. Unsere Gruppe brach also diesmal zusammen auf, wir, 2 Australierinnen, 2 Holländer, ein Belgier und ein Amerikaner.

Zusammen sind wir stark!!
Somit konnte ja eigentlich nichts schief gehen. Während die ersten beiden Tage schon anstrengend waren, versprach dieser Tag noch eine Schippe drauf zu legen. Schließlich galt es die mehr als 1000 Höhenmeter zum Kraterrand zu bewältigen und im knapp 4000 Metern hohen Quilotoa (auch das Dorf heisst so) anzukommen. Eine Kurve nach der anderen schlängelten wir uns auf sandigem Boden nach oben. Nach knapp 5 Stunden schauten wir dann vom Kraterrand hinunter in den See.




Wir schossen etliche Fotos und folgten dann dem erstbesten Weg in Richtung Quilotoa. Im Inneren des Kraters ging es auf schmalen Pfaden entlang. Irgendwann hatten Pausen und Fotostopps uns vom Rest der Gruppe getrennt und es ging alleine weiter - so weit sollte es auch eigentlich nicht mehr sein. Stutzig wurden wir, als der Weg uns immer weiter nach unten führte, wobei die Stadt doch oben am Rand gelegen ist. Wir schauten uns nach Alternativen um und stießen auf einen Hirtenweg der uns schließlich an den Kraterrand zurückbrachte.

 


Von unseren Mitstreitern war aber wieder keine Spur zu sehen. Erst als wir schon zwei Stunden im Hostel waren, kam der Rest dazu - sie waren dem Weg in den Krater gefolgt und mussten folglich irgendwann den ganzen Weg aus dem Krater nach oben.

Tag 4: Quilotoa - Latacunga
Nach dem Fruehstueck wollten wir gemeinsam den Bus in Richtung Latacunga nehmen. Eigentlich sollte dieser um 9 Uhr fahren und so warteten wir, wie in Ecuador ueblich, am Strassenrand. Ein Taxifahrer wurde sofort auf uns aufmerksam und meinte, dass der Bus erst um 10 Uhr kaeme. Wir dachten es waere nur ein Trick und warteten weiter. Nach 20 min in der Kaelte und ohne Aussicht auf den Bus, nahmen wir dann doch das Taxi. Jetzt mussten wir nur noch irgendwie die 8 Leute auf die 4 Plaetze verteilen. So hatten uebereinandergestapelt immerhin noch 6 im Taxi Platz und 2 sassen hinten auf der Laderampe des Pick-Up. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde und wir stiegen im naechsten groesseren Ort in den Bus nach Latacunga.
Dort endete dann auch unser gemeinsames Abenteuert und wir verstreuten uns in alle Himmelsrichtungen. Fuer uns ging es zur Entspannung weiter nach Baños. 
Die Pause haben wir uns verdient!

Fazit:
Es ist erstaunlich wie gut es fuer uns gelaufen ist. Wir haben stets relativ problemlos unseren Weg gefunden und sind durch wunderschoene Andentaeler gewandert.



Wir hatten absolutes Glueck mit dem Wetter, es war fast schon ein bisschen zu sonnig, aber darueber wollen wir uns nicht beschweren. Wir wurden von den Hostels auf unserer Runde mehr als positiv ueberrascht, vor allem das Llulla Llama am ersten Tag war ein Traum. Zudem haben wir Gleichgesinnte getroffen und hatten zusammen viel Spass. Der Kratersee am Ende ist definitiv einen Besuch wert, aber in diesem Fall kann man schon sagen, dass der Weg noch viel besser war und das eigentliche Ziel der Runde ist.
Obendrein ist es eine der billigsten Touren die man machen kann, denn keines der Hostels auf dem Weg hat mehr als 25$ pro Person und Nacht (inklusive Abendessen und Fruehstueck) gekostet und Busse kosten ja eh fast nix.

Liebe Gruesse,
Karo & Nico




Samstag, 13. August 2016

Vilcabamba - Im Tal der Hundertjährigen

Mit unserem Flitzer ging es von Cuenca also nach Vilcabama. Die rund 250km Entfernung wuerden auf eine kurze Fahrt schliessen lassen, allerdings ist die Geografie das groesste Hindernis. Gerade Strecken gibt es in Ecudador anscheinend nicht, die naechste Kurve ist nie weit entfernt und man schlaengelt sich entweder den Berg rauf oder runter. Langweilig wird die Fahrt so also nicht und die Ausblicke sind schon auf der Strasse teils spektakulaer.


Auch ueber Stock und Stein unterwegs. 
So brauchten wir 5h und waren froh das Auto endlich verlassen zu duerfen und brachen noch zu einer kleinen Tour um den Ort auf. Auf 1500m in einem Tal gelegen fuehrt eine Strasse durch den Ort, alles andere ist nur auf Schotterwegen zu erreichen. Ueberall wird Zuckerrohr angebaut und auf Eseln transportiert, so wie es wohl auch schon vor hundert Jahren gemacht wurde. Es wird einem sofort klar, dass Stress und Zeitdruck hier Fremdworte sind. Zudem ist es trotz der Hoehe angenehm warm und man kann sich vorstellen warum die Menschen hier so alt werden.  



¨Während es eine Tatsache ist, dass die menschliche Lebenserwartung insgesamt steigt, so gibt es bestimmte Regionen in der Welt, die eine hohe Konzentration an Hundertjährigen aufweisen. Diese Regionen werden von Wissenschaftlern heute 'blaue Zone' genannt¨ (Link zum Artikel
Wenngleich Vilcabamba offiziel nicht zu den blauen Zonen zaehlt, so haben wir dennoch viele fitte alte Leute gesehen. 

Hauptziel war allerdings der "Nationalpark Podocarpus", welcher sich von den Anden bis in den Amazonas erstreckt und somit wohl genuegend Platz fuer mehrtaegige Wanderungen liesse. Wir versuchten den hoeher gelegenen Teil des Parkes zu erkunden, mussten allerdings unseren Rundweg auf dem Gipfel abbrechen, da uns orkanartiger Wind vom Berg zu fegen drohte.

Es zieht ein bisschen.
 


Da unser Ausflug somit kuerzer als gedacht ausfiel, hatten wir wenigstens noch Zeit unsere Unterkunft zu geniessen. Durch Zufall waren wir auf dieses Resort (Hostería Izhcayluma) gestossen und hatten wirkliches Glueck. Mit Blick ins Tal gelegen und mit allen Annehmlichkeiten versehen haben zwei Deutsche (Peter und Dieter) dort ein Paradies geschaffen, was zudem sogar fuer Backpacker erschwinglich ist. Das Restaurant hatte sogar Schnitzel und Gulasch auf der Speisekarte und der Pool sorgte fuer ein bisschen Entspannung nach dem Wandern.

So schmeckt das Fruehstueck gleich noch besser. 
Entspannung im Pool ist natuerlich inklusive.
Am letzten Tag ging es nochmals an den Haengen des Tals hinauf, um die Kulisse zu geniessen, bevor wir das Auto nach Cuenca zurueckbringen mussten.




So mussten wir auch dem speckigen Haushund auf Wiedersehen sagen und brachen auf.
Liebe Gruesse,
Karo & Nico

Auch der ist hier tiefenenstpannt.