| Isabela, links - Santa Cruz, mittig - San Cristobal, rechts |
Bevor wir zu unserem Bericht kommen, zunächst wieder ein paar Hintergrund-Informationen von Wikipedia:
Die Galapagosinseln bestehen aus 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleineren bis winzigen Inseln. Fünf davon sind besiedelt: San Cruz, San Cristobal, Isabella, Florena und Baltra.
Obwohl in Äquatornähe gelegen, ist das Klima aufgrund des mit 20 Grad Celsius relativ kühlen Meerwassers (vom Humboltstromund von aufsteigendem Tiefenwasser) eher gemäßigt. Das nährstoffreiche Tiefenwasser ist verantwortlich für den Artenreichtum rund um den Archipel.
Tag 1 & 2: Isla Santa Cruz
Die Anreise haben wir ja schon beschrieben und schließlich bezogen wir unser Hotel im beschaulichen Puerto Ayora. Beim Bummel durch die Stadt fielen uns zwei Dinge auf. Erstens, alles entlang der Wasserfront ist neu gemacht und lädt zum Verweilen ein, aber eine Häuserreihe weiter hinten ist vielerorts der Putz schon etwas ab - gelinde gesagt.
Zweitens, Galapagos ist kein guter Ort für Sparer. Auf der Avenida Darwin (besagter Prachtstraße) sind die Preise sogar über dem europäischen Niveau, aber da die Leute eben was essen müssen, verlangt man auch gerne mal 16$ für Spaghetti. Für geübte Backpacker wie wir nunmal sind, ließ sich auch etwas in unserer Preisklasse zum Mittag finden, man muss eben nur ein bisschen suchen. Anschließend ging es zum Darwin Forschungszentrum, wo man etwas rund um die Inseln erfährt und wo wir zum ersten mal die großen, dicken Panzerträger zu Gesicht bekamen. Und die sind sooo unfassbar cool.
| Das erste Prachtexemplar. |
Am nächsten Morgen war das Wetter perfekt und es ging auf zur Lagune (bei Tortuga Bay) zum Baden. Das Wasser schimmerte im Licht in allen Blautönen und sah verlockend aus, doch der Humboldtstrom sorgt für eine ordentliche Abkühlung. Wer in Sachen Sonnenbaden Nachhilfe benötigt, der sollte bei den Iguanas vorbeischauen. Diese Echsen sind dort überall zu finden, denn nach dem Fressen im Meer brauchen sie wieder Wärme und tanken am Strand auf.
| Ein Iguana allein auf weiter Flur. |
| Strandtag!!! |
Wenn man nicht gerade eine der Kreuzfahrten machen will, au denen man von Insel zu Insel gefahren wir, dann kann man auch die Fähre nehmen. So ging es 2h von Santa Cruz nach San Christobal. Dort ist es schon ein bisschen ruhiger und man sieht nicht mehr ganz so viele Touristen.
Ein Must-Do ist auf jeden Fall das Schnorcheln am Kickers Rock. Dieser riesige Stein liegt vor der Insel und über die Jahre ist ein Teil abgebrochen, welcher eine 4m breite Felsspalte hinterlassen hat. Rings um den Stein, sowie in der Felsspalte tummelt sich das Meeresleben. Einen Hammerhai haben wir leider nicht gesehen, aber dafür Meeresschildkröten, andere Haie, bunte Fische jeder Art und sogar einen putzigen Oktopus. Das ist sozusagen die angemessene Entschädigung, denn trotz Neoprenanzug waren wir nach knapp 2h Schnorcheln ordentlich durchgefroren.
| und mitten drin. |
| Kickers Rock aus der Ferne |
| Unterwasserwelt 1. |
| Unterwasserwelt 2. |
| Meeresschildkröte im Anflug. |
| Schnorchelprofis. |
Tag 6: Zwischenstopp auf Santa Cruz
Da wir nicht den ganzen Tag im Boot verbringen wollten, machten wir wieder Halt auf Santa Cruz, um am nächsten Tag weiter nach Isla Isabela zu fahren.
Da die Boote sehr zeitig fahren (7 Uhr), war noch genug Zeit, um die Riesenschildkröten im Reservat "El Chato" zu besuchen. Dort leben knapp 200 Examplare quietschvergnügt in fast freier Wildbahn. Entweder sie Grasen gemütlich, naschen eine Quitte oder ruhen sich in der Lagune aus. Wir waren jedenfalls glücklich damit beschäftigt ihnen dabei zuzusehen und ein Foto nach dem anderen zu machen.
| Nicht so nah rangehen - sind ein wenig scheu. |
| Gut, nicht alle sind anscheinend scheu. |
| Gesunder Snack für Zwischendurch! |
Tag 7 - 10: Isla Isabela
Wieder ging es knapp 2h übers Wasser auf die Größte der Galapagosinseln, welche etliche Vulkane zu bestaunen hat. Im Allgemeinen kann man einige Aktivitäten auf den Inseln alleine machen, wie kurze Wanderungen oder an der Küste Schnorcheln gehen, für andere braucht es allerdings eine Tour. Häufig ist dies mit dem Naturschutz zu begründen oder der Notwendigkeit eines Bootes, manchmal möchten die Inselbewohner (von uns "Gelappen" getauft) auch einfach noch ein bisschen mehr am Tourismus verdienen. Für die Tour zu den Vulkanen Sierra Negra und Chico brauchte es eine geführte Tour.
So ging es aus dem Ort auf knapp 1000m Höhe - oben angekommen waren wir sogar über den tiefhängenden Wolken und hatten Sonne pur. Das erste Stück führte uns zum Schlund des Sierra Negra, welcher knapp 10km im Durchmesser hat - man sollte also möglichst nicht in der Nähe sein, wenn er mal wieder ausbricht.
| Der passt nicht mal halb aufs Bild. |
Der Vulkan Chico ist schon wesentlich beschaulicher. Von seinem Kraterrand hat man einen herrlichen Blick über diese unwirkliche Welt und sieht die Insel mit ihren Buchten bis in die Ferne.
| Blick in den Chico. |
Wir hätten sie schon gerne fotografiert, aber auch so haben wir immerhin ein paar fantastische Ausblicke gehabt.
Neben Wandern kann man natürlich Baden und Schnorcheln gehen und auch versuchen noch weitere einzigartige Tiere zu entdecken. So war unser Versuch die kleinen Pinguine aufzuspüren wenigstens mit Minimalerfolg gekrönt, denn einen haben wir gesehen, wo sich die anderen versteckten, wissen wir nicht. Isabela ist recht divers, so gibt es neben den Vulkanen, noch Feuchtgebiete, in denen sich Flamingos niedergelassen haben. Außerdem beheimatet die Insel nicht nur eine Riesenschildkrötenart, sondern gleich 5, jeder der großen Vulkane hat seine eigene Subspezies. Aufgrund dieser Abwechslung und der Ruhe ist Isabela unsere Lieblingsinsel geworden.
| Blick auf die Lagune und die Flamingos. |
| Der Strand in Puerto Villamil. |
Irgendwann mussten wir halt auch wieder zurückfliegen. Den letzten Tag ließen wir gemütlich ausklingen beim Besuch der "Las Grietas", wo man in einer ruhigen Felsschlucht schnorchelt. Ansonsten hatten wir das gute Gefühl alles gesehen zu haben, was uns interessierte und bummelten ein letztes Mal die Avenida Darwin entlang.
| Las Grietas. |
Fazit:
Wer nicht tausende von Euro für eine Kreuzfahrt übrig hat, kann die Inseln auch im Alleingang erkunden und dabei voll in diese einmalige Inselwelt eintauchen. Wir waren an vielen Stränden, gingen Schnorcheln mit dutzenden von Meeresschildkröten, haben mit Seelöwen gespielt, die Riesenschildkröten selbst in freier Wildbahn entdeckt und sonst fast jedes andere "sehenswerte" Tier vor die Kamera bekommen. Wir haben viel über das Zusammenleben von Mensch und Tier gelernt und wissen uns nun als priviligiert, diese einmaligen, faszinierenden Inseln selbst erlebt und alles mit eigenen Augen gesehen zu haben. Wir haben aber auch gerlernt, dass man die eigene Erwartungshaltung nicht maßlos hoch setzen sollte und nicht jede Tour gemacht haben muss. Nicht jeder Strand ist strahlend weiß und nicht überall lassen sich Kolonien von den jeweiligen Tieren finden, die perfekt für die Kamera posieren. Man muss eben Glück haben und sich der Einzigartigkeit von Galapagos einfach bewusst sein.
Die Inseln sind ein Paradies für Mensch und Tier, noch.
Und eins ist sicher, eine Riesenschildkröte sieht jeder!
Liebe Grüße,
Karo & Nico
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen