Samstag, 17. September 2016

Willkommen in Brasilien - Zwischen Zuckerthut und Jesus Christus

Die klassische Backpackerroute wuerde von Ecuador weiter nach Peru führen - da wir dieses schöne Land aber schon gesehen haben, entschieden wir uns dafür, ein großes Stück des Kontinents mit einem Flug zu ueberbrücken. Die einzig günstige Option hatte 2 Zwischenstopps und eine Reisedauer von knapp 24h (Flugzeit um die 8h); was nimmt man nicht alles in Kauf... Am Flughafen in Quito angekommen, stellte sicher allerdings heraus, dass der Flug ueberbucht war und wir bekamen einen Flug mit nur einem Zwischenstopp in Bogota, einem sehr, sehr langen Zwischenstopp. So verbrachten wir den Tag von 12 bis 22 Uhr am Flughafen und landeten gegen 6 Uhr in Rio de Janeiro.

Wenn man all die Berichte über Kriminalität in dieser Stadt liest, traut man sich ja kaum auf die Strasse zu gehen! Allem zum Trotz nahmen wir den Bus und die Metro vom Flughafen ins Zentrum und darin war es vor allem brechend voll, sonst aber nix.
Im Hostel angekommen, hatten wir die nächsten 5 Tage Zeit für Rio pur und lernten die vielen Gesichter dieser Stadt kennen.
Wenn der Himmel bedeckt ist, dann sieht man nur das graue Rio, welches laut ist und voll und dem einem bei jedem Schritt ein neuer, meist unangenehmer, Geruch entgegenschlägt. Dieses Wetter hatten wir an den ersten beiden Tagen und so konnten wir uns kaum motivieren auf Erkundungstour zu gehen - wir wollten Sonnenschein und die Stadt geniessen!
Unser Wunsch wurde erhört und Rio blühte fuer uns förmlich auf, aus voll wurde lebendig, aus grau wurde bunt und unsere Entdeckungslust wieder geweckt. So zogen wir auf den Hippiemarkt, wo lauter Souvenirs verkauft wurden, dann weiter nach Ipanema (Strand & Stadtteil) und von da aus zur berühmten Copacabana.

Blick auf den Strand von Ipanema.
Relaxen an der Copacabana.















Wir hatten Probleme die Strasße zum Strand zu überqueren, weil dort gerade ein paralympischer Wettkampf stattfand (wohl Triathlon), aber schafften es schliesslich.
Mal eben im Olympia Shop das passende Outfit probegetragen.
Es war Sonntag und vor lauter Sonnenschirmen ließ sich kaum der Sand erkennen, aber wir holten uns auch einen und legten uns in die Masse, um Sonne zu tanken.
Das schöne Wetter wollte genutzt werden und so ging es am Abend auch noch zum Zuckerhut. Gegen 17 Uhr nahmen wir die Gondel nach oben, um auf den Sonnenuntergang zu warten.
Blick nach oben.
Die riesige Christus-Statue mal ganz klein.















Dort oben, umringt von Deutschen, sah man die schöne Seite Rio's. Die Strände zur Linken, die Stadt mit ihren Lichtern voraus und Jesus hoch oben auf dem Berg.

Erst den Sonnenuntergang bewundern...
... und danach die Stadt bei Nacht betrachten.
Der nächste Tag begann genauso schön und so machten wir uns auf zu Jesus. Wir entschieden uns mit dem ersten Shuttle nach oben zu fahren. Obwohl wir als eine der ersten Gruppen ankamen, war es doch schon recht voll, aber es gab noch immer genug Platz, um Fotos zu machen und die Stadt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Jesus ist mit uns.
Blick von der Statue auf das morgentliche Rio.















Am Nachmittag ging es wieder zur Copacabana, die auch unter der Woche noch gut besucht ist.
Sicherheit ist in Rio wie gesagt ja ein großes Thema. Wir haben eigentlich fast alles nicht beachtet, was man tun sollte und uns ist dennoch nichts passiert. Wir sehen aus wie 2 typische Touristen, haben immer einen Rucksack dabei und sind immer mit den Öffentlichen gefahren. Wir sind auch abends am Strand entlang gelaufen und haben uns in unserer Ecke Rio's (rund um den Stadtteil Gloria) sehr wohlgefuehlt (Die Paralympics haben aber auch mehr Polizei und Militärpräsenz mit sich gebracht). Fast hätten wir sagen können, dass wir gar nicht mit Kriminalität in Berührung gekommen sind, aber dann lagen wir noch einmal entspannt am Strand von Ipanema...

Was wir gesehen haben:
Plötzlich greift ein junger Mann nach einem kurz unbeobachteten Rucksack und rennt los wie der Teufel, die Betroffenen sind so überascht, dass sie nur rufen konnten. Als der Dieb allerdings die Strasse erreicht hatte, stieg er auf sein Fahrrad und war weg.

Was wir im Nachhinein betrachtet noch alles gesehen haben:
Die Szene war genau 5m vor unserem Sonnenschirm, wir haben die Familie sogar noch beobachtet. Wir bemerkten auch, dass ein paar mehr Leute vor uns standen, aber wir hielten sie noch für Strandverkäufer, die Pause machten. Nun glauben wir, diese Truppe hat gut zusammengearbeitet, das Umfeld unter die Lupe genommen und im richtigen Moment hat einer zugeschlagen. Die Jungs sind eben Profis und warten nur auf solche Gelegenheiten.

Unser Rucksack war, wie es sich gehört, fest mit dem Sonnenschirm verbunden und somit nicht im Fokus der Diebe, sonst hätte es uns auch treffen können.

Rückblickend haben wir ein bisschen gebraucht, aber uns doch mit der Stadt anfreunden können und ein paar ruhige und entspannte Tage gehabt. Bei Sonnenschein ist die Atmosphäre eine ganz andere und man kann die Strände genießen. Dennoch brauchen wir die vielen Menschen und überfüllten Busse nicht auf Dauer und ziehen weiter in den Süden.

Bis dahin,
Karo & Nico


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