Donnerstag, 3. November 2016

Bienvenidos a Patagonia!

Endlich, es ist geschafft, wir sind im eigentlichen Zielgebiet unserer Reise angekommen - Patagonien. So richtig scharf ist dieses Gebiet gar nicht abgegrenzt, aber es wird immer vom südlichen Teil Argentiniens und Chiles gesprochen. Streng genommen wäre Bariloche wohl auch schon in diese Kategorie gefallen, aber für uns gehört eine gewisse Weite und Leere dazu. Auf den 4 Stunden Fahrt nach Esquel konnten wir uns davon schon bestens überzeugen. "Menschenleer" beschreibt es am Besten. Nur eine Straße führt durch das Grasland, kerzengerade, begleitet nur von den Stromleitungen. Tankstellen oder Raststätten wie in Deutschland sucht man vergeblich. Irgendwann kommt mal eine Abfahrt und das dazugehörige Dorf, aber eben nicht oft. In Deutschland kommen auf einen Quadratkilometer Fläche knapp 226 Einwohner, in Nordpatagonien sind es 2, in Südpatagonien weniger als einer.

Blick auf Esquel.
Esquel gehört da mit seinen 32.000 Bewohner zu den Großstädten - viele Dinge sind hier eben relativ, wie Größe oder Entfernung. Grund für unseren Zwischenstopp war der Nationalpark Los Alerces. Hier stehen nicht nur einige der ältesten Bäume der Erde (Alercen mit knapp 3000 Jahren), sondern es gibt auch wieder etliche Seen und Berge zu bewundern.

Picknick am See.



In der Nebensaison gibt es Samstag, Sonntag und Mittwoch genau einen Kleinbus der die Leute morgens in der Park fährt und abends wieder abholt. Alleine die Straße durch den Nationalpark ist mehr als 50 km lang, viele Menschen begegnen einem da nicht. Nur pünktlich am Bus sollte man wieder sein.
Neben dem Nationalpark kann man auch noch eine Lagune Nahe der Stadt besuchen. Sobald man nur ein paar Kilometer gelaufen ist und sich dann den Anstieg hochgekämpft hat, steht man gefühlt im Nichts. Keine Straßen mehr zu sehen, keine Häuser, keine Menschen, kein Lärm. Vor einem einzig unberührte Wiesen und Berge am Horizont. Fast schwer zu glauben, dass es noch Orte gibt, die so viel Ruhe und Frieden ausstrahlen.



Passend zu dieser Landschaft und dem argentinischen Lebensgefühl darf natürlich ein Ausritt nicht fehlen. So ging es mit Hector und seinen Pferden erst durchs Tal und danach für den besseren Überblick auf einen kleinen Berg. Die Pferde kannten den Weg, sodass auch Nico ohne jegliche Reiterfahrung keine Probleme hatte. Bei Sonnenschein ein herrlicher Weg die Gegend zu erkunden. Am Ende der Tour ging es mit Hector noch kurz in den Stall, wo ein paar hungrige Lämmchen warteten. Die sehen nicht nur flauschig aus, sondern sind es auch.




Von Esquel trennten uns nur noch knapp 1000 km von El Calafate, unserem nächsten Ziel. Da dies hier aber umgerechnet 30h Busfahrt bedeutet, entschieden wir uns für eine Nacht Pause in der Mitte rund um Los Antiguos, bevor es weiter ging.

Mehr von da sehr bald!
Karo & Nico

Windig war es am See in Los Antiguos.

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