El Calafate liegt, wie sollte es anders sein, im Nichts. Aber dort angekommen hat man den türkisen Lago Argentino (größter See des Landes) direkt vor sich und sieht in weiter Ferne die Gipfel des Nationalparks.
Der Park beherbergt etliche Gletscher, alleine der Perito Moreno ist mehr als 30km lang, teils mehrere hundert Meter dick und am Ende noch 5km breit - gewaltige Massen an Eis! Alleine seine Eisfläche ist größer als die Fläche von Buenos Aires. Damit ist er aber noch lange nicht der Größte. Was ihn besonders macht ist die Tatsache, dass er annähernd konstant bleibt. In den letzten hundert Jahren ist er nicht wesentlich zurückgegangen, im Gegensatz zu fast allen seiner Kollegen. Der einfachste Weg, um ihn zu bestaunen, ist der Bus zum Park. Schon von der Straße aus hat man die ersten Blicke auf die blaue Wand, bevor man dann die Wege direkt am Gletscher entlanglaufen kann.
Immer wieder donnert und kracht es, wenn sich die Spannungen im Eis lösen und ab und an ein dickes Stück abbricht und lautstark ins Wasser fällt.
Selbst nach ein paar Stunden wird der Anblick dieses majestätischen Gebildes aus Eis nicht langweilig.
Wer so richtig auf Tuchfühlung gehen will, der muss eine Tour auf den Gletscher buchen. Dann kommt man noch näher an ihn heran, besser gesagt, man wandert auf ihm entlang. Dazu ging es zunächst mit dem Boot bis an die Gletscherkante und dann noch rund eine Stunde am Rand entlang zum Einstieg.
Mit dicken Eisen unter den Füßen ging es dann endlich über die schroffe und harte Eisfläche hinein in die blaue Wüste. Ziel war es eine Spalte zu finden in der das Licht in allen Blautönen erscheint.
Wir hatten noch mehr Glück und fanden eine Eishöhle, in die wir hinabsteigen konnten. Dort kam es uns so vor wie auf einem fremden, kalten, aber wunderschönen Planeten, weit weg von der Erde.
Irgendwann mussten wir aber doch raus und weiter durch die unwirkliche Landschaft, vorbei an tiefblauen Schmelzwasserseen und Türmen aus Eis.
Einen ganzen Tag durften wir so in dieser Märchenwelt verbringen, bevor es wieder zurück in die Realität ging.
An schlechten Tagen bietet sich immer ein Besuch im Museum an. Wir haben zwar keine schlechten Tage, aber ins Museum sind wir dennoch gegangen. Dieses ist natürlich den Gletschern dieser Erde und vor allem denen in Patagonien gewidmet. Dass unsere Erde ohne deren Einwirkung nicht so aussehen würde, wie sie es heute tut, ist klar, aber selten wird es so anschaulich dargestellt. Fast jeder Kontinent hat Gletscher, welche es in verschieden Arten gibt und unglaubliche 70% unseres Süßwassers sind darin gespeichert. Welche Konsequenzen ihr Rückgang oder Verschwinden hat, will man sich gar nicht vorstellen.
Einen Tag haben wir noch eine Estancia (eine Art Farm) besucht. Hier spezialisiert man sich neben der Rinderzucht noch auf die Schafe. Die meisten bieten noch Reittouren an und so sind wir erst durch den patagonischen Wind geritten und haben uns danach ein Steak schmecken lassen.
| Inklusive eines kleinen Begleitponys. |
| Kaum zu glauben - unser erstes argentinisches Steak. |
Bis dahin,
Karo & Nico
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