Freitag, 3. Juni 2016

Puerto Viejo - Urlaub vom Reisen



Es soll jetzt nicht heißen, dass wir schon die Nase voll haben, ganz im Gegenteil, bisher hat alles so funktioniert wie wir es uns vorgestelt haben und wir freuen uns auf die nächsten Abenteuer. Aber, Reisen und Urlaub machen ist nicht das Gleiche und Reisen kann auf Dauer sehr anstrengend werden, wenn man sich keine Pausen gönnt.

Der Hauptunterschied ist wohl das Budget. Einen Urlaub kann man sich für mehrere Monate nicht leisten und irgendwo muss man eben Abstriche machen. Reisen heißt aber zudem, sich um viel mehr zu kümmern als nur um die Entspannung am Pool oder Meer.

Anbei ein paar Punkte die das Reisen/Backpacken gut zusammenfassen.

1. Unterkunft

Sagen wir mal so, von einem Stern waren unsere Unterkünfte bisber soweit entfernt, wie wir von Deutschland, aber schlecht haben wir deshalb nicht geschlafen. Die Lage muss stimmen, sauber sollte es sein, aber neu und modern gibt es in unserer Preisklasse nicht. Die meisten Hostels haben den Charm der 80ziger Jahre und könnten den ein oder anderen Klecks Farbe vertragen, von etlichen Schönheitsreperaturen ganz zu schweigen...

2. Verpflegung

Die traditionelle Küche in Costa Rica ist recht einfach gehalten, wenngleich lecker. Ein typisches Gericht (Casado) besteht aus Reis, Bohnen, Kartoffeln, Salat, Kochbanane und Fleisch oder Fisch. Ansonsten wird auch hier, wie in den anderen Ländern Mittelamerikas, gerne frittiert - meist Hühnchen. Alles abseits davon wird schnell recht teuer und so verplegen wir uns meist selbst, gehen einkaufen und kochen.

3. Transport

Wir haben nun schon fast alle Arten der Fortbewegung vor Ort durch, Mietauto, Shuttlebus, Boot und Taxi, aber die meist genutzte Form ist der öffentliche Bus. Hat man erst einmal das Busnetz verstanden, ist es mit Abstand die günstigste Art zu Reisen, wenn vielleicht auch nicht immer die schnellste oder bequemste. Fehlende Klimaanlage und undurchsichte Zwischenstopps treiben uns schon mal die Schweißperlen auf die Stirn. Zudem sollte man wissen, wie man wo hingelangt, denn die Buse haben nun einmal feste Routen und fahren nicht immer auf direktem Wege dorthin wo man möchte.

4. Freizeit

In den ersten 3 Wochen haben wir ein recht ordentliches Tempo an den Tag gelegt und mit Aktivitäten nicht gespart. Jede Menge Nationalparks, Wanderungen und andere Touren haben wir aneinandergereiht und nicht viel Zeit beim Relaxen am Pool verbracht. Auf Dauer kann man diese Schlagzahl nicht beibehalten, denn Tätigkeiten wie Planen, Buchen, Einkaufen, Kochen, Bloggen/Tagebuch schreiben und immer wieder die Rucksäcke packen nehmen zusätzlich Zeit in Anspruch. Außerdem braucht man auch ab und an Gelegenheit dazu, die zahlreichen Erlebnisse und Eindrücke zu verarbeiten.

5. Gepäck:

Ständig fragen wir uns, ob wir das wirklich alles brauchen, jedes Mal sieht es so aus,  als hätten sich die Sachen vermehrt und wir würden nicht wieder alles in die Rucksäcke bekommen. Aber, wir werden noch alles brauchen und bekommen die Reißverschlüsse erstaunlicherweise auch immer wieder zu. Unter anderem, weil wir auf unsere schicke Abendgarderobe verzichtet haben und nur äußerst funktionelle Sachen dabeihaben.

Doch nun zu Puerto Viejo:

Schon vor Beginn der Reise hatten wir vor in Costa Rica auch ein wenig "richtigen" Urlaub zu machen und nach 3 Wochen auf Achse war es dann soweit. Puerto Viejo, ein kleines Örtchen an der Karibikküste, umgeben von wunderschönen Stränden, erschien uns der geeignete Ort dafür zu sein. Unsere Unterkunft - komplett ausgestattet mit eigener Küche, ja sogar getrenntem Wohn- und Schlafzimmer, in Kontrast zu den kleinen Einzimmerunterkünften, die wir bisher hatten - der Luxus pur.
Neben dem obligatorischen Relaxen am Strand waren wir Schnorcheln an nahegelegenen Riffen und haben eine Auffangstation für kranke und verletzte Wildtiere besucht.
Beim Schnorcheln gab es jede Menge bunter Fische zu sehen, aber auch einen Hai, den wir zum Glück nur beim Schlafen beobachtet haben, Der war immerhin ungefähr so groß wie ich. Den Rochen hat Karo leider verpasst, die Tiere warten eben nicht.
Die Tierstation ist aus einem Zufall entstanden und rein privat. Die beiden Besitzer und jede Menge junge Voluntäre aus aller Herren  Länder kümmern sich um all die Tiere die den Weg zu ihnen fimden. Ob nun verletzte Faultiere, die in Stromleitungen gegriffen haben oder von der Polizei bei Razzien beschlagnahmte Schmuggelware wie Papageien oder Affen. Unfassbar wie viel Arbeit in der Auswilderung steckt und wie Menschen teilweise mit Tieren umgehen.


Nun sind wir zum vierten und letzten Mal in San Jose und morgen geht es in Richtung Süden. Ein paar Fotos von Puerto Viejo haben wir natürlich auch.

Angekommen - wir sind oben rechts




Endlich Strand!

Nur für uns!

Auf in die Wildtierauffangstation



Der Ozelot schläft noch

Babyfaultier

Kleiner Babyaffe



Zum Abschluss ein Zitat, was ich sehr treffend finde:

"Der Reisende sieht Dinge, die ihm unterwegs begegnen, der Tourist sieht das, was er sich vorgenommen hat zu sehen."

Gilbert K. Chesterton

Pura Vida,
Karo & Nico




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