Chile erstreckt sich von Nord nach Süd über knapp 4300km. Von Iquique im Norden, über Santiago in der Mitte waren wir also nun im nördlichen Teil des Südens angekommen, besser bekannt als das Seengebiet (Lake District).
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Mehr als 2000km liegen hinter uns. |
Als wir morgens langsam im Nachtbus aufwachten und die Landschaft in der aufgehenden Sonne sahen, dachten wir fast, wieder in Bayern angekommen zu sein. Ein See im Vordergrund und grüne Wiesen und schneebedeckte Berge in der Ferne erinnern schon sehr an die Alpenregion. Auch die Stadt mit ihren Holzhäusern und etlichen Sportgeschäften erweckt diesen Eindruck. Natürlich lädt diese Region zum Wandern ein und wir hatten uns die zwei Highlights vorgenommen.
Die Wetterprognosen deuteten alle auf Sonntag als den idealen Tag hin, um den Vulkan Villarrica zu besteigen - Sonne und wenig Wind sind die Grundvoraussetzungen dafür. So ergatterten wir noch fix die zwei letzten Plätze für die Tour und starteten den nächsten Morgen um 6.30 Uhr.
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Da schlummert das Ziel noch in der Ferne. |
Jeder kann den Aufstieg versuchen und wer nicht die richtige Ausrüstung hat, bekommt auch alles gestellt. So hatte unsere Gruppe einen orange-blauen Partnerlook. Fitness sollte man allerdings schon mitbringen, denn von der Basis auf 1400m geht es bis hoch an der Kraterrand auf 2840m, knapp 5h steil bergauf. An diesem Tag schien aber ganz Pucón auf den Vulkan steigen zu wollen.
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Wie die fleißigen Ameisen. |
Langsam schlängelten wir uns alle in einer langen Reihe den Berg hinauf und mit jedem Schritt wurde der Blick nach hinten beeindruckender.
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Nach einer Stunde noch fit und fröhlich. |
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Karo unterwegs als Bergführerin. |
Die letzten zwei Drittel des Weges werden erschwert durch Eis und Schnee, sodass wir uns mit Steigeisen bewaffnen mussten, um nicht ständig wegzurutschen.
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Die Schneeketten anlegen. |
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Fast geschafft. |
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Geschafft - nach 5 Stunden bergauf. |
Nicht nur der Blick von oben ist das Ziel der Wanderer, sondern vor allem der Blick in den Krater. Der Villarrica ist nämlich aktiv, qualmt unentwegt und die Lava blubbert und spritzt fröhlich im Krater - das sieht man nicht oft. Eine Atemmaske hilft gegen die beissenden Dämpfe.
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Der Blick in den Krater - ein bisschen Lava ist in der Mitte zu sehen. |
Kaum glücklich oben angekommen, mussten wir auch schon wieder den Rückweg antreten. Normalerweise eine recht langweilige Angelegenheit - erstens hat man schon alles gesehen und zweitens ist es doppelt so anstrengend. Diesmal machten wir uns aber den vielen Schnee zunutze und rutschten auf dem "Arschleder" in nicht einmal 30min zurück ins Tal. Dass es Spaß gemacht hat, muss ich glaube nicht erwähnen.
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Fertig machen. |
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Und los! |
Wir hatten an diesem Tag wirklich ausgesprochenes Glück mit dem Wetter und konnten den Vulkan und die Landschaft trotz der nicht unerheblichen Anstrengung voll genießen.
Eigentlich hätten wir uns nach diesem Tag eine Pause verdient, aber das gute Wetter wollte genutzt werden und so brachen wir am nächsten Tag zum Parque Nacional Huerquehue auf - wer kennt ihn nicht?
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Pausen sind für Weicheier. |
Wir hatten zwar nur eine leichte Wanderung im Sinn, ohne Anstiege, aber das gab der Park nicht her. So mussten wir wieder knapp 600 Höhenmeter überwinden, um zu den Seen des Parks zu gelangen.
Es lohnte sich aber, denn der Park ist traumhaft schön und die Sonne bot die Gelengenheit für einen verdienten Mittagsschlaf. Den Vulkan vom Vortag konnten wir diesmal in der Ferne bewundern.
Pucón und Umgebung laden wirklich zum Verweilen ein und sind nicht umsonst eine beliebte Feriengegend der Chilenen. Aber vorhergesagter Regen lies uns weiterziehen.
Bis bald,
Karo & Nico
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Prost - auf Pucón. |
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